Betätigungszylinder Dauerbremse
 

Dauerbremsen:

Die durch Druckluft betätigten Radbremsen sind nicht für den Dauerbetrieb konstruiert. Bei längerer Betätigung (Bergabfahrten) kommt es zur thermischen Überlastung, wenn keine weitere, zusätzliche Bremsleistung zur Verfügung steht.

Thermische Überlastung führt zum Fading und im Extremfall zum Versagen der Bremsen. Bei Nfz mit hohen Gesamtgewichten ist eine zusätzliche, von der Energieversorgung der Betriebsbremse unabhängige Dauerbremse sinnvoll.

Verlangsameranlagen funktionieren ohne nennenswerten Verschleiß!

 


Arten von Verlangsameranlagen:  
   
Motorstaubremse (Auspuffklappenbremse)

Funktion der Motorstaubremse (Auspuffklappenbremse):
Die Abgase werden durch eine in der Abgasleitung eingebaute Drosselklappe aufgestaut. Der Motor verrichtet beim Ausschieben der Zylinderladung zusätzliche Arbeit (gegen den Staudruck in der Abgasleitung). Der Staudruck wird durch eine Drosselklappe im Abgastrakt aufgebaut. Die Drosselklappe wird vom Fahrer bei Bedarf per Druckluft eingeschaltet. Gegen den von der Klappe erzeugten Gegendruck muss jeder einzelne Zylinder eines Viertaktmotors jeweils im vierten Arbeitstakt ausschieben.

Motorbremsleistung:
Die Schleppleistung ist die Leistung, die zum "Antrieb" des Motors nötig ist. Unter der Bremsleistung versteht man die durch Drosselung der Abgasströmung während des Ausschubtaktes bewirkte Leistung.
Zusätzlich wird die Einspritzpumpe auf Null- oder Leerlaufförderung gestellt.

Abstufen der Motorstaubremse:

  • Ja, aber nur über die Wahl des Getriebeganges.

Bremsleistung der Motorstaubremse:

  • Motortyp (Saugmotor oder Turbomotor).
  • Motordrehzahl (je höher die Drehzahl, umso besser die Bremsleistung).
  • Wahl des Getriebeganges (je niedriger der Getriebegang, umso besser die Bremsleistung).

Einsatz der Motorstaubremse (Vorsichtsmaßnahmen)

  • Fahrbahnzustand beachten (auf rutschiger Fahrbahn könnten die Antriebräder blockieren, die Motorstaubremse ist nicht abstufbar).
  • Eingelegten Getriebegang beachten (je kleiner der Getriebegang, umso stärker ist die Bremsleistung der Motorstaubremse)


1
Druckluft
2
Auspuffklappe
3
Auslass
4
Konstantdrossel
5
Einlass
6
Kolben

Wirbelstrombremse

Funktion der Wirbelstrombremse:
Im Antriebsstrang zwischen Getriebe und Antriebsachse(n) wird eine Metallscheibe (Rotor) zwischen Elektromagneten gedreht. Die Stromstärke wird durch die Stellung (1 - 4) des Handhebel reguliert. Dadurch kommt es zu verschieden starken Wirbelströmen, die den Rotor und somit auch das Fahrzeug bremsen.

 



1
Stator
2
Rotor
3
Erregerspule

Hydraulische Strömungsbremse

Funktion der hydraulischen Strömungsbremse:
Im Antriebsstrang zwischen Getriebe und Antriebsachse(n) befinden sich in einem Gehäuse zwei Schaufelräder (Rotor/sich drehendes Schaufelrad und Stator/stillstehendes Schaufelrad). Wird der Handhebel (abgestuft) bzw. das Fußbremspedal (stufenlos) betätigt, wird mehr oder weniger Öl vom Rotor, der durch den Antriebsstrang angetrieben wird, gegen den stillstehenden Stator gedrückt. Das Öl wir im Stator verzögert, umgelenkt und gelangt wieder zum Rotor. Dadurch wird der Rotor und somit auch das Fahrzeug gebremst.



1

Antriebswelle

2
Rotor
3
Stator